Ein guter Bekannter und Koryphäe in der Geomesstechnik Herr John Dunnicliff aus Übersee. Genauer gesagt aus Kanada Der im Sinne seines Ingenieurbüros und in Zusammenarbeit mit dem damaligen Weltmarktführers Geokon® aus den USA bis in der Jahr 2014 gemacht hat, steht im Gegensatz zu den weitaus fortschrittlichen und mit mehr Engagement betriebenen Entwicklungen deutscher Hersteller im gleichen Thema.
Unsere Baumesstechnik wird dort als Geomesstechnik, kurz eng. geotechnics abgehandelt und aus der klassischen Baumesstechnik wurde erstmals 2005 die Bezeichnung „Structural health monitoring“ geboren.
Diese Begriffe stehen sich gegenüber. Nicht nur die Sprache der Veröffentlichungen ist entscheidend, es sind grundsätzliche Ansichten, die es den Amerikanern schwer machen, neben den üblichen Zollformalitäten bei der Einfuhr von US Waren in Europa ihre Produkte zu bewerten oder für sie zu argumentieren.
Bislang stand meine damalige GLÖTZL®-Gruppe mit der GGB® dem Engagement als Überseeblockade im Weg. Obwohl ein findiger und zuverlässiger Ingenieur namens Dipl.-Ing. Carlos Miguel Fischer mit der Firma Scanrock die Deutschlandvertretung für Geokon® hatte und auch als Monitoring-Spezialist sein Zeichen in diversen Projekten und Wettbewerb mit mir setzen konnte. Seine Firma, wurde übrigens 2021 abgemeldet. Er selbst ist aber immer noch in LinkedIn https://www.linkedin.com/in/carlos-miguel-fischer-348b5594/ zu finden.
PS: Ich mochte diesen Mann übrigens sehr und schätze ihn auch als hochwertigen und fairen Mitbewerber, auch wenn es leider ausblieb, dass wir uns intensiv kennenlernen konnten. Wahrscheinlich weil jeder mit sich selbst zu beschäftigt war. Das ist aber im Nachhinein schade.
Was viele nicht wussten: Das alte Unternehmen GLÖTZL® Baumesstechnik, unter meinem Vater und seinem Bruder Rainer, hatte neben seinen Maihak Schwingsaitensensoren ein Agreement mit Geokon® und setzt wahrscheinlich bis heute die von GEOKON® PTE. LTD. Singapore produzierten Schwingsaiten-Inlets (Rohsensoren) als Sensorelement in Drucksystemen ein.
Bei uns im DACH Raum ist zum Begriff der Baumesstechnik nur das verdeutschte Wort „Monitoring“ angekommen weil geotechnics wiederum sehr viel mehr beschreibt als einen Sensor. Was etwas für Verunsicherung sorgt, da dieser Begriff fachübergreifend nahezu überall angewendet wird und keine wirkliche Bedeutung hat außer zu überwachen. Selbst zum Zählen von Singvögeln in der Biologiewissenschaft angewendet wird und deshalb nicht zum gewünschten Ergebnis bei einer Google Suche führt.
Auf dieses Problem stoßen wir immer wieder, weil jedem in Verantwortungspositionen von Liegenschaften und Bauwerken klar ist, dass man ein Monitoring zur Bewertung und Sicherung einsetzen kann, aber wie funktioniert das?
Engagement wissen zu verbreiten
Aussage vieler Kunden, zuletzt bei der BAST (Bundesanstalt für Straßenwesen) im Rahmen eines kürzlich stattgefundenen Workshop zur Verlängerung von Brückenlaufzeiten ist:“ Wir bekommen unzählige Prospektunterlagen weiterer unzähliger Firmen zugeschickt, und wir fragen uns nur, was wir damit anfangen sollen?“
Für das deutsche Ingenieurwesen werden nun meine nachfolgenden Berichte über die durchgehenden Erfolge der Baumesstechnik, eine Fundgrube von zeitgemäßen Wissen und Verständnis für das, was ein Ingenieur aufgrund seiner Spezialisierung nicht alles wissen kann, aber entschuldigen sie ein zweites Mal, „wissen sollte“. Das zu ändern, fühle ich mich heute berufen. Gemäß dem Motto: „Tue gutes, aber sprich auch darüber“.
Bleiben Sie aber in jeden Fall kritisch, denn auch mein Vorbild, Mr. John Dunnicliff veröffentlichte mit starkem Werbefokus auf ein amerikanisches Unternehmen und entsprechende Ignoranz anderer Innovationen, die weltweit und vor allem in Deutschland vorangetrieben wurden zahlreiche Publikationen. Man findet aber auch Grundsätzliches, vor allem Hinweise zur Handhabung, die nützlich sein können, eine erfolgreiches SHM (structural health monitoring) zu vollziehen.
Ich kann nicht versichern, dass ich im Zuge meiner Leidenschaft und schlechten Gedächtnis nicht das ein oder andere Mal über die Stränge schlage, oder nur kurz und nicht umfassend berichte. Das ist auch nicht meine Absicht. Weil ich es ablehne, mich auf Erfolgen anderer auszuruhen oder zu präsentieren, wie man das bisweilen bei verschiedenen Publikationen und Vorträgen auch hinter meinem Rücken tut, ohne entsprechend Erwähnung zu finden. Ich mag das nicht, deshalb tue ich das auch nicht.
Eine Sammlung der bekannten Heftserie „Geotechnical Instrumentation News“ das in regelmäßigen Abständen von 1994 bis 2019 veröffentlicht wurde ist im Internet noch in einem PDF-Archiv zu finden unter: https://www.cgs.ca/instrumentation_news.html
Engagement für die Geschichte
Dieser Veröffentlichungsserie voraus, erschien 1988 das berühmte RedBook der geotechnischen Instrumentierung, dass es heute nur noch in einem Antiquariat zu finden ist und als amerikanische Geomesstechnik-Bibel verehrt wird.
Was soll ich dazu sagen, ohne überheblich zu wirken? Sarkasmus on „Die letzte Bibelübersetzung nach Luther ist auch schon 400 Jahre alt und das Buch noch viel älter, so befindet sich dieses Werk in guter Gesellschaft fragwürdiger Interpretation, die jeder für sich nach seiner Art in Anspruch nehmen kann.“ Sarkasmus off.
Da sich die USA aber selbst nicht im internationalen Vergleich sieht, sich sogar gegen die Einwanderung europäischer Innovation stellt und die Unternehmensgründung* selbstschützend ausbremst, ist die Rückständigkeit so erst mal kein Problem für den Autor, der im hohen Alter angekommen unter anderem nur sehr lokal berichtet. „Amerika first“ ist keine Erfindung von Herrn Trump. Es ist eine Lebensart und wenig weitsichtige Herangehensweise, die den Amerikaner, Kanadier und damit auch Ihren Forschungs- und Entwicklungswillen in einem wenig lukrativen Geschäftsfeld und Engagement ausmacht.
* Interna: Wussten Sie: Dass mein Onkel Rainer im Rahmen seiner Auslandstätigkeit eine Niederlassung in USA gegründet hat? Ja wirklich, und am Ende des ersten Erfolgs, hat sich der dort eingesetzte Geschäftsführer mit den ersten Umsätzen zur U-Bahn Washington aus dem Staub gemacht und das Geld mitgenommen. Er wurde nie wieder gesehen.
Ein gutes Beispiel dafür, dass man sich lieber um seinen eigenen Markt kümmern soll, und die Amerikaner lieber unter Ihresgleichen spielen lässt. Vor allem, wenn man alles nur so nebenbei und oberflächlich organisiert wird, wie mein Onkel das zeit seines Lebens getan hat.